TMS Theodor-Mommsen-Schule

Gedenkfeier "Bomben auf Bad Oldesloe"

Gedenken am 24. April 2023

Am 24. April erinnerten etwa 100 Menschen in der Kapelle des Neuen Friedhofs an die Bombardierung Bad Oldesloes vor 78 Jahren. Um 10:36 Uhr – dem Beginn des Luftangriffs 1945 – läuteten die Glocken für vier Minuten, der verheerende Angriff hatte damals etwa 18 Minuten gedauert. In diesem Jahr konnte die TMS das Gedenken organisieren, die vorigen drei Jahre musste die Veranstaltung im Schatten der Pandemie ausfallen.

Vor 78 Jahren flogen 110 Flugzeuge der britischen Luftwaffe in den letzten Kriegstagen einen Angriff auf Bad Oldesloe. In der Stadt befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch zahlreiche Geflüchtete aus dem Osten oder aus naheliegenden Großstädten. Wohl auch daher starben mehr als 700 Menschen, als die über 1200 Bomben vor allem das Bahnhofsumfeld, aber auch mehrere hundert andere zivil genutzte Gebäude und Wohnhäuser trafen.

Nicht nur durch die Anwesenheit einer siebten und einer neunten Klasse, der Courage-AG und unserer Schulleiterin war die TMS bei der Gedenkfeier vertreten, zwei Mitglieder der AG, Amelie Klapproth und Simon Grauers, hielten eine Rede. Im Anschluss daran trugen vier Schülerinnen der 7d Zitate von Überlebenden bzw. Betroffenen vor. Danach führte der DSP-Kurs von Frau Pfauntsch eine – eigens hierfür einstudierte – Darstellung nach Wolfgang Borcherts Friedensappell „Sag Nein“ auf.

Ein 94-jähriger Zeitzeuge konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht aus Hannover anreisen, seinen ausführlichen und bewegenden Bericht der Ereignisse des 24. April 1945 las Bürgerworthalterin Hildegard Pontow.

Nach dem Gang über den Friedhof hielt Bad Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke am Gedenkstein eine Ansprache, es wurde ein Kranz niedergelegt, bevor die Pastorin die Veranstaltung beendete.

Einen besonderen Fokus legte die TMS in der Vorbereitung auf die Vermeidung von Schuldzuweisungen, die im Kontext des Zweiten Weltkriegs oft die Rolle des Dritten Reichs und seines unter Adolf Hitler etablierten Terrorregimes verharmlosen. Trotzdem griffen die Schülerinnen und Schüler auch die Botschaft auf, dass es niemals richtig sein könne, Zivilisten zu bombardieren. Sie stellten hierbei außerdem die Verknüpfung zu aktuellen Krisen- und Kriegsgebieten auf, der Ukraine, dem Sudan und vielen Weiteren, dabei forderten sie Frieden für alle Menschen.

Frau Pontow und Herr Lembke bedankten sich bei der TMS für die Organisation der Veranstaltung.